Ich bin immer wieder begeistert vom Erscheinen und Verschwinden des Mondes an unserem Nachthimmel. Kommt noch das Ereignis von vorgestern dazu, die totale Sonnenfinsternis am Morgen vom Tag des Frühlingsbeginns. Ich liebe es, nachts bei Mondschein zu sinnieren. Uns fehlen leider die langen Perioden sternenklarer Nächte. Im Gegensatz zu den Ländern ums Mittelmeer und im Nahen Orient. Sie können monatelang, Tag für Tag die Geschehnisse am Himmel beobachten. Jeder interessierter Mediterraner weiss seit Menschengedenken wie der Mondwechsel funktioniert. Die ersten Beobachtungen sind aus Mesopotamien ab dem 3. Jahrtausend vor Christus überliefert. Die Priester hatten die zeitlichen Zusammenhänge der Mond- und Sonnenfinsternisse in genaue Formeln festgehalten. Sie waren damals die Einzigen, welche solche Naturereignisse voraussagen konnten. Dieses Wissen wurde streng geheim gehalten. Der Klerus konnte Eklipsen als Mahnzeichen der Götter prophezeien. Mit diesem Menetekel wurde das Volk wieder auf den rechten Weg, den Weg der Tugend, zurückgeführt. Die Griechen, jene begabten Mathematiker der Altertums, hatten sich schon intensiv mit der Berechnung der Planetenbahnen auseinandergesetzt. Im Mittelalter brachten uns die Arbeiten von Niklaus Kopernikus und Isaak Newton weiter. Sie haben uns einen Werkzeugkasten zur Berechnung der Himmelsmechanik überlassen. Die ersten physikalischen Theorien zu den Himmelsbewegungen entstanden. Endlich gab es eine Antwort auf die Frage: Gibt es eine Kraft, welche den Lauf der Sterne und Planeten am Himmel im Gleichgewicht hält? Warum stürzt das Ganze nicht in sich zusammen? Warum laufen die Planeten seit Millionen von Jahren auf ihre elliptischen Bahnen? Newton hat die Kraft entdeckt und mathematisch beschrieben. Es ist die Schwerkraft, die Erdanziehung, die Gravitation. Sie existiert; man braucht bloss einen Stein fallen zu lassen, um sich dessen bewusst zu werden. Sie ist eine ganz merkwürdige Kraft. Bis heute ist nicht genau klar, wie sie eigentlich wirkt. Was wir wissen, ist, dass sich Körper gegenseitig anziehen. Was wir nicht wissen, ist was die Schwerkraft an sich ist! Das fasziniert mich. Es gibt noch Vorkommnisse im Kosmos, von denen wir nicht wissen, was sie genau sind. Ihre Wechselwirkungen können wir anwenden, was die Kraft ist, wissen wir nicht. Das gilt auch für die Elektrizität. Die Phänomene der Elektrizität sind schon langen bekannt. Das bekannteste und spektakulärste Auftreten ist der Blitz. Den Griechen war die elektrostatische Aufladung des Bernsteins bekannt. Eine gezielte und praktische Anwendung der Elektrizität erfolgte erst am Beginn der Neuzeit. Ab dem siebzehnten Jahrhundert tasteten sich die Forscher an die Elektrizität heran. Es musste aber 1866 werden, bis in Paris die Place de la Concorde mit Bogenlampen, die ihren Strom aus einer elektrischen Maschine von Werner von Siemens bezogen, nachts beleuchtet wurde. Die Voraussetzungen für die Verwendung von Strom im Alltag waren gegeben. Das ganze 17. und 18. Jahrhundert und die Hälfte des neunzehnten, etwa 250 Jahre, bearbeiteten die Forscher Schritt für Schritt, einzelne Phänomene der Elektrik.
-1752 Benjamin Franklin (Blitzableiter),
-1770 Luigi Galvani (Elektrisiermaschine),
-1775 Alessandro Volta (Batterie),
-1820 Christian Oersted (Magnetismus),
-1821 André-Marie Ampère (Stromstärke),
-1823 Michael Faraday (Induktion)
-1833 Carl Friedrich Gauss (Elektromagnet).
Schliesslich formulierte 1864 der grosse schottische Physiker James Clark Maxwell die grundlegende Theorie der klassischen Elektrodynamik Zur Zeit der Mitte des 19. Jahrhunderts waren die notwendigen Gesetzmässigkeiten der Elektrotechnik bekannt. Der elektrische Strom löste seinen Siegeszug der technischen Applikationen aus. Ein Leben ohne Strom? Nicht mehr denkbar. Die Frage, was ist Elektrizität, oder genauer, was sind elektromagnetische Wechselwirkungen, ist nicht beantwortet. Genau wie bei der Gravitation,auch das wissen wir nicht. Grossartig diese Schöpfung. Wenn ich abends dem Mond zuschaue, empfinde ich ihn als Markenzeichen für die Genialität der Schöpfung. Das sind die Augenblicke, bescheiden festzustellen, dass wir lange noch nicht alle Rätsel der Natur und des Lebens gelöst haben. Es bleibt noch viel für unsere Nachkommen übrig. Die Neugier der Naturwissenschaftler von Morgen ist noch lange nicht befriedigt. Im 21. Jahrhunderts schlummern noch viele neue Erkenntnisse, die es auszugraben gilt. Sie sind heute im Kosmos zwar vorhanden, nur kennen wir sie nicht. Genau so wie Napoleon nicht ahnen konnte, was die Elektrotechnik für Veränderungen im Alltag bringen würde. Es gibt Freunde, die mir nachsagen ich sei mondsüchtig. Wie falsch, ich bin nur von der Genialität der Schöpfung von Ehrfurcht ergriffen. Der Mond ist ein Beispiel dafür!. „Mond“ weiterlesen
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